DIE ERZÄHLVERFAHREN IN DIE LINKSHÄNDIGE FRAU
Abstract
Die linkshändige Frau ist eine Erzählung von Peter Handke, die zugleich die zweite Phase in der Entwicklung der Poetik des Autors abschließt. Während man in den ersten Werken traditionelle narrative Formen dekonstruierte und nach neuen Verfahren suchte, um authentische Erlebnisse zu vermitteln, ist für die Werke der zweiten Phase kennzeichnend, dass sie privaten Geschichten Eingang in die Literatur verschaffen, und zwar durch einen neugewonnenen narrativen Umgang. Dieser spiegelt sich auch in der Linkshändigen Frau wider. Ferner weist diese Erzählung, die 1976 veröffentlicht wurde, eine filmische Struktur auf, was auf die ursprüngliche Form eines Drehbuches zurückzuführen ist. Die Erzählung wurde 1978 unter Mitarbeit von Wim Wenders verfilmt. Durch den Synkretismus mit der filmischen Technik nimmt diese Erzählung eine Sonderstellung in Handkes narrativem Opus der 70er-Jahre ein. Im vorliegenden Beitrag wird eine Analyse der Erzählverfahren im Werk durchgeführt. Sie wird anhand von Genettes Modell auf der Ebene der Geschichte und der Ebene des Diskurses veranschaulicht. Die Ebene der Geschichte soll den thematischen Rahmen, der in den 70er-Jahren vorherrschend war, zum Ausdruck bringen, und die Ebene des Diskurses den Einfluss des Films. Dadurch werden die intermedialen Bezüge verdeutlicht. Schließlich wird versucht, die Stellung dieser Erzählung im Gesamtwerk des Autors näher zu erläutern.
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DOI: https://doi.org/10.22190/FULL2002207K
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